Das Interventionskonzept hat das Ziel, die schnelle Rettung verletzter oder gefährdeter Personen aus dem Gefahrenbereich in einen sicheren Bereich zu gewährleisten. Weiteres Ziel ist, in Gefahrenbereichen Massnahmen zur Bewältigung von Gefahrensituationen umzusetzen. Die Intervention gewährleistet die Personensicherheit im Ereignisfall, die konventionelle und die nukleare Sicherheit.
Für das Interventionskonzept der exemplarischen Umsetzung werden folgende Anforderungen berücksichtigt:
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Für die Intervention sind Schutz- und Leistungsziele zu definieren und eine klare Organisation und Aufgabenverteilung mit Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten für die Intervention zu erarbeiten.
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In Abstimmung mit der Personensicherheit und dem Brand- und Explosionsschutz sind die schnelle und einfache Alarmierung und ereignissichere Kommunikation zu gewährleisten.
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Rettung und Erstversorgung müssen sowohl für Unfälle wie auch Ereignisfälle schnell, d. h. in vorgegebenen Alarmierungs- und Einsatzzeiten, erfolgen. Dazu sind Rettungsmittel und Rettungskräfte in Reichweite bereitzustellen bzw. Ersthelfer auszubilden. Rettungswege sind freizuhalten.
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Ausrüstung und Auslegung der Bauwerke, Anlagen und Ausrüstungen, insbesondere in der UTA, müssen eine schnelle und wirksame Intervention sicherstellen.
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Intervention und Rettung müssen situationsgerecht in Abstimmung mit anlagenexternen Einsatzorganisationen durchgeführt werden und können auf externe Einsatzorganisationen abstützen. Dazu sind entsprechend Vereinbarungen zu treffen, gemeinsame Interventionstaktiken zu entwickeln und Übungen durchzuführen.
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Der Anlagenbetreiber muss Interventionsfähigkeiten sicherstellen.
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Die Organisation der Intervention muss mit der Organisation des gTL nach ENSI (2023b) abgestimmt sein.
Exemplarische Umsetzung Gesamtanlage
Die Interventionsorganisation des gTL hält basierend auf einer vorherigen Gefährdungsanalyse notwendige Einsatzpläne und -mittel für eine effektive Intervention vor. Das Interventionskonzept wird in einem MTO-System umgesetzt. Dazu wird die Zusammenarbeit mit örtlichen und umliegenden Interventionskräften bis hin zu Schutz & Rettung Zürich und der Nationalen Alarmzentrale des Bundes geprüft.
Die Gesamtanlage des gTL wird mithilfe verschiedener Überwachungs- und Alarmsysteme20 überwacht. Die Systeme stellen die Kommunikation sicher. Bei Bedarf wird eine Intervention ausgelöst. Mit dem Auslösen werden nach Einsatzplan interne und externe Einsatzorganisation für eine adäquate Intervention aufgeboten.
Die Interventionsorganisation wird je nach Einsatzerfordernis stufenweise aufgeboten. In der UTA ist die Interventionsdauer von der OFA zu berücksichtigen, weshalb ggf. eine Grubenwehr die Ersteinsatzfähigkeit sicherstellen muss. Dafür muss Personal ausgebildet und Material untertag vorgehalten werden. In der Arbeitsorganisation muss sichergestellt werden, dass immer Personal für eine funktionsfähige Grubenwehr eingesetzt ist.
Für die Personenrettung und -versorgung wird mit den lokalen Interventionskräften und Spitälern zusammengearbeitet.
Weiter sind insbesondere untertag vorgesehen:
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(Semi-)automatische Sicherheitssysteme wie Löschanlagen, Brandabschnittstüren / -tore (Kap. 6.2.3), Lüftungsklappen oder Entrauchungsanlagen
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Interventionsunterstützende Systeme wie Löschwasserleitungen, Hydranten, Erste-Hilfe-Stationen, Meldeanlagen, Feuerlöscher
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Ausbildung der Rettungs- und Interventionsfähigkeiten der Mitarbeiter durch Ersthelferausbildung, Schutzausrüstung, Brandlöschausbildung
Die Betriebsorganisation der Gesamtanlage nach ENSI-G07 (ENSI 2023b) stellt sicher, dass konventionelle und nukleare Sicherheit im Ereignisfall gewährleistet sind (Nagra 2025d).
Brandmeldeanlage, Gefahrenmeldeanlage, … ↩