Fig. A‑1:Geologisches Profil durch das Untersuchungsgebiet Nördlich Lägern
STA3: Tiefbohrung Stadel-3-1; Anlagenperimeter markiert die Ausdehnung der OFA; Lagerfelder sind im äusserst gering durchlässigen Opalinuston geplant. Gr.: Gruppe, Abl.: Ablagerungen.
Die Lagerfelder sind im tonreichen, äusserst gering durchlässigen Opalinuston geplant. Der Opalinuston setzt sich hauptsätzlich aus einer Serie feingeschichteter, zum Teil siltiger und feinsandiger sowie sandig/siltiger und kalkiger Tonsteine zusammen. Er zeichnet sich durch seine räumlich wenig verändernden hydraulischen und geomechanischen Eigenschaften aus.
Das mechanische Verhalten des Opalinustons ist charakterisiert durch eine Steifigkeits- und Festigkeitsanisotropie. Aufgrund der im Vergleich zum Überlagerungsdruck geringen Festigkeit ist auf Lagerebene mit druckhaftem Gebirge zu rechnen. Die Entwicklung der Verformungen bzw. des echten Gebirgsdrucks ist aufgrund der geringen hydraulischen Durchlässigkeit des Opalinustons zeitabhängig. Der Opalinuston weist ein hohes Quellpotenzial auf.
Als Basis für die Planung der Erstellung der UTA dienen die folgenden standortspezifischen Ergebnisse der geologischen Untersuchungen in Nagra (2023a), Band 3.
Die Lage der Mittelebene des Opalinustons liegt im Bereich der Zugangsbauwerke auf rund 800 m unter Terrain (Fig. A‑2).
Die Mächtigkeit des Opalinustons beträgt im Bereich der geplanten Zugangsschächte rund 110 m.
Die Schichtneigung beträgt rund 5° gegen Südosten.
Im Bereich der Zugangsbauwerke und den Bauwerken auf Lagerebene wurden auf dem seismischen Abbild keine kartierbaren Störungszonen identifiziert.
Die Temperatur auf Mittelebene des Opalinustons liegt bei rund 40 °C.
Die dominante Richtung der maximalen, horizontalen Spannungsmagnitude ist 166°N ± 10.8°
Zur Erschliessung der Lagerebene (Nagra 2016) wird eine Abfolge von unterschiedlichen Sedimentgesteinen durchörtert, die in den TBO charakterisiert wurden (Nagra 2024c). Sie sind im Rahmen der ingenieurgeologischen Betrachtung in Bereiche mit ähnlichen Gebirgseigenschaften zusammengefasst worden, den sogenannten ingenieurgeologischen Homogenbereichen (Nagra 2023a, Band 3), wobei der Homogenbereich 5 (HB 5) dem Opalinuston entspricht. Die Zuordnung des lithologischen Kurzbeschriebs zu den einzelnen Homogenbereichen ist in Tab. A‑1 zu finden. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Angaben zu den einzelnen Homogenbereichen ist in Nagra (2023a) in Band 3, Kapitel 9 dokumentiert. Fig. A‑2 zeigt eine Übersicht der lithologischen Profile an den Schachtstandorten.
Tab. A‑1:Zuordnung der lithologischen Beschreibung zu den einzelnen Homogenbereichen
HB 1 |
HB 2 |
HB 3 |
HB 4 |
HB 5 |
Molasse (OMM, USM) |
«Felsenkalke» und «Massenkalk» |
Schwarzbach- und Villigen-Formation |
Wildegg-Formation und Dogger Gruppe oberhalb Opalinuston |
Opalinuston |
Fig. A‑2:Lithologische Prognoseprofile an den Schachtstandorten mit den ingenieurgeologischen Homogenbereichen