Die bestehenden Radverbindungen auf der Zweidlen-, Quer- und der Kiesstrasse verbinden die Siedlungsgebiete von Stadel, Glattfelden und Weiach untereinander sowie mit den regionalen Ausflugszielen oder Erholungsgebieten. Die Radverbindungen sind sowohl im regionalen Richtplan als auch im kantonalen Velonetzplan als Nebenverbindungen (Routen Nrn. 07_117 und 07_121) ausgewiesen.

Ist-Zustand

Die Radwegverbindung wird mehrheitlich im Mischverkehr geführt. Sie wird nur auf kleinen Abschnitten der Kiesstrasse separat geführt. Radstreifen sind nicht vorhanden. Die Kiesstrasse ist als Ausnahmetransportroute ausgewiesen und für grosse Fahrzeuge dimensioniert (GIS-ZH 2024). Die zulässige Fahrgeschwindigkeit beträgt abschnittsweise bis zu 80 km/h. Die heutige sowie die prognostizierte zukünftige Verkehrsbelastung auf den genannten Strassenabschnitten gemäss Gesamtverkehrsmodell des Kantons Zürich (GIS-ZH 2024) ist in Tab. 5‑2 wieder­gegeben.

Tab. 5‑2:Verkehrsaufkommen (ohne Bau- und Betriebsverkehr des gTL) gemäss Gesamt­verkehrs­modell Kanton Zürich (GIS-ZH 2024): Durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV, Fahrzeuge pro 24 h), durchschnittlicher Werktagesverkehr (DWV, Fahrzeuge pro 24 h an Werktagen) und LKW-Anteile (%)

Querstrasse

K 348 / Kies­strasse

HVS7 / Glatt­felderstrasse

A50 / Autobahn

2019

2040

2019

2040

2019

2040

2019

2040

DTV

556

566

3'024

3'225

9'899

10'890

9'860

8'417

LKW-Anteil am DTV

6.7

4.9

16.0

16.2

6.3

6.3

6.3

6.6

DWV

626

639

3'577

3'828

11'011

11'824

10'013

9'241

LKW-Anteil am DWV

8.8

6.3

19.5

19.6

8.2

8.4

9.0

8.9

Auswirkungen

Der Projektperimeter wird via Kies-, Quer- und Zweidlenstrasse erschlossen (vgl. Kap. 3.6). Die Erschliessung erfolgt damit im Bereich der regionalen Radwege. Durch das Vorhaben wird der DWV auf der Kies- und Querstrasse gemäss den heutigen Annahmen in den intensivsten Bauphasen um rund 210 bis 390 Fahrten und im Einlagerungsbetrieb um 10 LKW-Fahrten und 300 Personenwagen-Fahrten erhöht (vgl. Kap. 3.6.2.4). Das entspricht in den Phasen mit höchster Intensität (Bauphasen: Zentraler Bereich und Testbereiche (1), Lager SMA (3) und Lager HAA (5)) einer Zunahme von 5-10 % DWV gegenüber dem prognostizierten DWV 2040 auf der Kies­strasse (vgl. Tab. 6‑3).

Beurteilung

Gemäss Velostandards des Kantons Zürich wird die Verträglichkeit von Mischverkehr auf Ausserortsstrecken seitens des Kantons bis zu einem Verkehrsaufkommen von 2'500 DTV als verträglich erachtet, wobei generell empfohlen wird, Mischverkehr zu vermeiden (Kanton Zürich 2023). Bei Mischverkehr wird ein separater Fuss- und Radweg als Führungsart empfohlen. Die aktuelle Wegführung im Mischverkehr auf der Kiesstrasse wird damit gemäss den kantonalen Standards bereits heute als nicht verträglich erachtet. Durch die allgemein erwartete zukünftige Zunahme des Verkehrsaufkommens erhöht sich das Konfliktpotenzial tendenziell.

Abstimmungsbedarf und Massnahmen für die weiteren Projektphasen

Eine Verbesserung des Strassenverkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer ist auch im Interesse der Nagra. Die Verkehrsplanung und -sicherheit auf Kantonsstrassen ist eine kantonale Kompetenz. Die Behebung von Sicherheitsdefiziten erfolgt durch die Kantone im Rahmen ihrer Massnahmenplanung.