In diesem Kapitel wird die Umsetzung der Methodik zur Definition der Bewertungsobjekte für den sicherheitstechnischen Vergleich der SMA-Lager pro Standortgebiet erläutert.
Ermittlung der potenziellen Lagerzone
Die potenzielle Lagerzone für SMA im Standortgebiet JO (Fig. 5‑1a, Fig. 5‑2a) ist weitgehend identisch mit derjenigen für HAA und ist analog begründet (vgl. Kap. 4.1.1.1). Sie weist aber im nordwestlichen Bereich eine grössere Ausdehnung auf, da die Anforderungen an die Tiefenlage zum Schutz vor Erosion für SMA weniger einschränkend sind als für HAA (vgl. Kap. 3.1.1).
Vertikale Ausdehnung des EG in der potenziellen Lagerzone
Vertikal wird für SMA, analog wie für HAA, die gesamte Gesteinsabfolge zwischen dem Keuper-Aquifer unterhalb und dem Hauptrogenstein-Aquifer oberhalb des Opalinustons als EG betrachtet, welcher in der potenziellen Lagerzone Mächtigkeiten von rund 200 – 260 m aufweist (vgl. Kap. 4.1.1.2).
Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede im Wirtgestein
Die Potenzialraumkarten zu den raumwirksamen qualitativen Unterschieden im Wirtgestein sind in Fig. 5‑1 dargestellt. Für eine Platzierung des SMA-Lagerfelds wird praktisch die gesamte potenzielle Lagerzone als bevorzugt bis stark bevorzugt eingestuft.
Fig. 5‑1:Potenzielle Lagerzone für die Platzierung des SMA-Lagerfelds im Standortgebiet Jura Ost
Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede in den Rahmengesteinen
Für die Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede in den Rahmengesteinen wird, analog wie bei HAA, zwischen einem westlichen und östlichen Teil der potenziellen Lagerzone unterschieden (Fig. 5‑2c). Die Ergebnisse der qualitativen Beurteilung dieser beiden Teilbereiche für SMA fallen analog aus zu denjenigen für HAA (vgl. Tab. 4‑1). Der argumentative Vergleich zeigt, dass die Bereiche JO West und Ost bzgl. der meisten SGT-Kriterien gleichwertig sind. Analog zu HAA wird aufgrund der Unterschiede im seismisch kartierten Störungsinventar und der Nähe zum HEB der östliche Bereich in JO auch für die vorläufige Platzierung des SMA-Lagerfelds zum Zweck des Standortvergleichs gewählt.
Laterale Abgrenzung des EG und der Platzreserven
Im für das SMA-Lagerfeld bevorzugten Bereich JO Ost werden der EG und die Platzreserven zum Zweck des Standortvergleichs lateral gemäss Beschreibung in Kap. 3.1.6 definiert. Der EG wird in der Nähe des HEB und die Platzreserven werden nordwestlich und südlich des EG angeordnet (Fig. 5‑2d). Dabei wird darauf geachtet, die kartierten Störungen soweit möglich zu meiden. Die so abgegrenzte Fläche beansprucht den Hauptteil des Bereichs JO Ost und ist frei von seismisch kartierten Störungen auf der Ober- und Untergrenze des Opalinustons.
Innerhalb des so definierten EG erfolgt die vorläufige Anordnung des SMA-Lagerfelds für den Zweck des Standortvergleichs unter Berücksichtigung der in Kap. 3.2 aufgeführten Aspekte. Die Lagerfeldebene kann innerhalb des Opalinustons gut eingebettet werden, da überall eine geeignete Kombination aus Schichtmächtigkeit und -neigung vorliegt (Fig. 5‑1). Dabei wird mit den Lagerkammern ein ausreichender Abstand zu bestehenden Tiefbohrungen und zur äusseren Begrenzung des EG eingehalten.
Auf dieser Basis und unter den in Kap. 3.2 genannten standortspezifischen Randbedingungen und Anforderungen wurde das beispielhafte Lagerprojekt erarbeitet (Fig. 5‑2d). Haupt- und Pilotlager des SMA-Lagers liegen auf rund 500 m Tiefe, der Zentrale Bereich mit den Testbereichen und die Zugangsbauwerke liegen ausserhalb des EG. Erschlossen wird der Bereich untertag analog zum HAA-Lager (vgl. Kap. 4.1.2).
Fig. 5‑2:Definition des Bewertungsobjektes SMA Jura Ost
Ermittlung der potenziellen Lagerzone
Die potenzielle Lagerzone für SMA im Standortgebiet NL (Fig. 5‑3a, Fig. 5‑4a) ist identisch mit derjenigen für HAA und ist analog begründet (vgl. Kap. 4.2.1.1).
Vertikale Ausdehnung des EG in der potenziellen Lagerzone
Vertikal wird für SMA, analog wie für HAA, die gesamte Gesteinsabfolge zwischen dem Keuper-Aquifer unterhalb und dem Malm-Aquifer oberhalb des Opalinustons als EG betrachtet, welcher in der potenziellen Lagerzone Mächtigkeiten von rund 290 – 380 m aufweist (vgl. Kap. 4.2.1.2).
Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede im Wirtgestein
Die Potenzialraumkarten zu den raumwirksamen qualitativen Unterschieden im Wirtgestein sind in Fig. 5‑3 dargestellt. Für eine Platzierung des SMA-Lagerfelds wird praktisch die gesamte potenzielle Lagerzone als gleichwertig bevorzugt eingestuft.
Fig. 5‑3:Potenzielle Lagerzone für die Platzierung des SMA-Lagerfelds im Standortgebiet Nördlich Lägern
Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede in den Rahmengesteinen
Für die Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede in den Rahmengesteinen wird, analog wie bei HAA, zwischen einem westlichen und östlichen Teil der potenziellen Lagerzone unterschieden (Fig. 5‑4c). Die Ergebnisse der qualitativen Beurteilung dieser beiden Teilbereiche fallen für SMA sehr ähnlich aus wie für HAA (vgl. Tab. 4‑2), wobei für SMA zu berücksichtigen ist, dass NL als Standortgebiet für ein HAA-Lager gewählt wurde (Nagra 2025). Die Flächen, die dem sicherheitstechnischen Vergleich der HAA-Lager zugrunde gelegt wurden (Fig. 5‑4c) stehen für den Vergleich der SMA-Lager nicht mehr zur Verfügung. Für ein SMA-Lagerfeld verbleibt auch im Bereich Ost noch ausreichend Platz, jedoch entfällt der Vorteil beim Platzangebot (Kriterium 1.1). Es wäre zudem eine grössere Distanz zwischen SMA-Lagerfeld und HEB in Kauf zu nehmen, was im Sinne der haushälterischen Nutzung des Untergrunds einen Nachteil beim Kriterium 4.2 mit sich bringen würde.
Deshalb wird der Bereich NL West wegen der höheren Flexibilität für die vorläufige Platzierung des SMA-Lagerfelds über die nicht vom HAA-Lagerfeld beanspruchten Teilbereiche in NL Ost bevorzugt.
Laterale Ausdehnung des EG und der Platzreserven
Im für das SMA-Lagerfeld bevorzugten Bereich NL West werden der EG und die Platzreserven zum Zweck des Standortvergleichs lateral gemäss Beschreibung in Kap. 3.1.6 definiert. Der EG wird in der Nähe des HEB und die Platzreserven westlich und südlich angrenzend angeordnet (Fig. 5‑4d). Dabei wird darauf geachtet, Bereiche mit günstiger Neigung zu berücksichtigen. Die so abgegrenzte Fläche beansprucht den nördlichen Teil des Bereichs NL West und ist frei von seismisch kartierten Störungen auf der Ober- und Untergrenze des Opalinustons.
Innerhalb des so definierten EG erfolgt die vorläufige Anordnung des SMA-Lagerfelds für den Zweck des Standortvergleichs unter Berücksichtigung der in Kap. 3.2 aufgeführten Aspekte. Dabei wird ein Lagerfeld gewählt, dass eine besonders geeignete Kombination aus Schichtmächtigkeit und -neigung innerhalb des Opalinustons aufweist (Fig. 5‑3). Weiter wird mit den Lagerkammern ein ausreichender Abstand zu bestehenden Tiefbohrungen und zur äusseren Begrenzung des EG eingehalten.
Auf dieser Basis und unter den in Kap. 3.2 genannten standortspezifischen Randbedingungen und Anforderungen wurde das beispielhafte Lagerprojekt erarbeitet (Fig. 5‑4d). Haupt- und Pilotlager des SMA-Lagers liegen auf rund 900 m Tiefe, der Zentrale Bereich mit den Testbereichen und die Zugangsbauwerke liegen ausserhalb des EG. Erschlossen wird der Bereich untertag analog zum HAA-Lager (vgl. Kap. 4.2.2).
Fig. 5‑4:Definition des Bewertungsobjektes SMA Nördlich Lägern
Ermittlung der potenziellen Lagerzone
Die potenzielle Lagerzone für SMA im Standortgebiet ZNO (Fig. 5‑5a, Fig. 5‑6a) ist identisch mit derjenigen für HAA und ist analog begründet (vgl. Kap. 4.3.1.1). Die Bereiche nördlich der Wildensbuch-Flexur würden sich für ein SMA-Lager auch eignen. Sie werden aber aufgrund des grosszügigen Platzangebots beim Standortvergleich nicht berücksichtigt, da sie bzgl. Tiefenlage und Mächtigkeit höchstens gleich gut geeignet sind wie die Bereiche südlich der Wildensbuch-Flexur. Deren Berücksichtigung würde das Gesamtbild nicht ändern.
Vertikale Ausdehnung des EG in der potenziellen Lagerzone
Vertikal wird für SMA, analog wie für HAA, die gesamte Gesteinsabfolge zwischen dem Keuper-Aquifer unterhalb und dem Malm-Aquifer oberhalb des Opalinustons als EG betrachtet, welcher in der potenziellen Lagerzone Mächtigkeiten von rund 260 – 300 m aufweist (vgl. Kap. 4.3.1.2).
Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede im Wirtgestein
Die Potenzialraumkarten zu den raumwirksamen qualitativen Unterschieden im Wirtgestein sind in Fig. 5‑5 dargestellt. Auch wenn sich die potenzielle Lagerzone in Zürich Nordost hinsichtlich der einzelnen Indikatoren räumlich leicht strukturiert präsentiert, wird der überwiegende Teil als bevorzugt für eine Platzierung des SMA-Lagerfelds eingestuft.
Fig. 5‑5:Potenzielle Lagerzone für die Platzierung des SMA-Lagerfelds im Standortgebiet Zürich Nordost
Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede in den Rahmengesteinen
Für die Analyse raumwirksamer qualitativer Unterschiede in den Rahmengesteinen wird, analog wie bei HAA, zwischen den Teilen West, Mitte und Ost der potenziellen Lagerzone unterschieden (Fig. 5‑6c). Die Ergebnisse der qualitativen Beurteilung dieser Teilbereiche fallen sehr ähnlich aus wie diejenigen für HAA (vgl. Tab. 4‑3), wobei für SMA speziell zu berücksichtigen ist, dass sich der Opalinuston in allen Bereichen in einer grossen Tiefenlage von mehr als 450 m unter Terrain befindet. Dies gewährleistetet für SMA wegen des im Vergleich zu HAA kürzeren Betrachtungszeitraums einen mehr als ausreichenden Schutz vor Prozessen an der Erdoberfläche (Klima, Erosion) (Kriterien 2.2, 3.3).
Der argumentative Vergleich zeigt, dass die Bereiche ZNO West, Mitte und Ost bzgl. der meisten SGT-Kriterien auch für ein SMA-Lager gleichwertig sind. Analog zu HAA wird der Bereich ZNO Mitte bevorzugt, um das SMA-Lagerfeld in einer möglichst ausgewogenen Konfiguration vorläufig anzuordnen.
Laterale Ausdehnung des EG und der Platzreserven
Im für das SMA-Lagerfeld bevorzugten Bereich ZNO Mitte werden der EG und die Platzreserven zum Zweck des Standortvergleichs lateral gemäss Beschreibung in Kap. 3.1.6 definiert. Der EG wird in der Nähe des HEB und die Platzreserven darum herum angeordnet (Fig. 5‑6d).
Innerhalb des so definierten EG erfolgt die vorläufige Anordnung des SMA-Lagerfelds für den Zweck des Standortvergleichs unter Berücksichtigung der in Kap. 3.2 aufgeführten Aspekte. Die Lagerfeldebene kann innerhalb des Opalinustons gut eingebettet werden, da überall eine geeignete Kombination aus Schichtmächtigkeit und -neigung vorliegt (Fig. 5‑5). Dabei wird mit den Lagerkammern ein ausreichender Abstand zu bestehenden Tiefbohrungen und zur äusseren Begrenzung des EG eingehalten.
Auf dieser Basis und unter den in Kap. 3.2 genannten standortspezifischen Randbedingungen und Anforderungen wurde das beispielhafte Lagerprojekt erarbeitet (Fig. 5‑6d). Haupt- und Pilotlager des SMA-Lagers liegen auf rund 700 m Tiefe, der Zentrale Bereich mit den Testbereichen und die Zugangsbauwerke liegen ausserhalb des EG. Erschlossen wird der Bereich untertag analog zum HAA-Lager (vgl. Kap. 4.3.2).
Fig. 5‑6:Definition des Bewertungsobjektes SMA Zürich Nordost