Im mehrstufigen Planungs- und Bewilligungsverfahren für das geologische Tiefenlager wird wiederholt geprüft, dass es sicher gebaut, betrieben und langzeitsicher verschlossen werden kann. Für das aktuelle Rahmenbewilligungsgesuch wurde ein abdeckendes Verschlusskonzept erarbeitet. Zudem wurde mit dem vorliegenden Bericht die Bundesratsauflage 5.4 zum Entsorgungsprogramm 2016 (Bundesrat 2018) beantwortet, indem verschiedene Verschlussvarianten aufgezeigt und miteinander verglichen wurden  (siehe Abschnitt 3.3).

Das Verschlusskonzept sieht eine Verfüllung aller untertägigen Anlagen bis zur Geländeoberkante vor. Weiterhin umfasst es Versiegelungsbauwerke an verschiedenen Positionen in den Zugängen und auf Lagerebene. Diese Versiegelungsbauwerke erfüllen unter anderem hydraulische, mechanische und chemische Funktionen. Durch die Verfüllung der Resthohlräume auf Lagerebene wird in der Nachverschlussphase die mechanische Stabilisierung der geologischen Barriere gewährleistet und ein Gasspeichervolumen zur Verfügung gestellt. Für die Gewährleistung der Versiegelung bei unterschiedlichen geomechanischen Bedingungen werden unter Berücksichtigung möglicher Gefährdungsbilder Varianten für die Ausführung der Versiegelungsbauwerke beschrieben.

Gemäss den Sicherheitsanalysen für die Nachverschlussphase (Kapitel 10, Nagra 2024a) bestehen grosse Sicherheitsreserven. Im Verschlusskonzept gewährleisten insbesondere die Schachtversiegelungen den Einschluss der radioaktiven Abfälle und die Rückhaltung der Radionuklide. Sie sorgen sowohl für die Rückhaltung von Gasen auf Lagerebene als auch für eine hydraulische Versiegelung derselben. Versiegelungsbauwerke können in den vertikalen Zugängen zudem einfacher realisiert werden als in den horizontalen Bauwerken auf Lagerebene.

Die Expertengruppe geologische Tiefenlager (EGT) betont in einer Stellungnahme zur Begutachtunge42 die Relevanz der Schachtsiegel und empfiehlt die Untersuchung einfacherer Konzepte hinsichtlich des Gastransportes aus den SMA-Kavernen. Auch die Nagra sieht Handlungsspielraum für eine Vereinfachung des Verschlusskonzepts und der Versiegelungsbauwerke. Dies wird bei der Projektentwicklung im weiteren Bewilligungsverfahren berücksichtigt. Dabei werden Erfahrungen und der aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik berücksichtigt, indem unter anderem auch parallellaufende Tiefenlagerprojekte in anderen Ländern betrachtet werden.