Nachstehend werden die Besonderheiten der Versiegelungsbauwerke V1-HAA erläutert. Einen exemplarischen Aufbau des Versiegelungsbauwerks zeigt Fig. 4‑2.

Errichtungszeitpunkt

Die Errichtung der Versiegelungsbauwerke V1-HAA findet unmittelbar nach Abschluss der Einlagerung von HAA-Abfällen in den jeweiligen HAA-Lagerstollen statt. Die zeitnahe Ver­siegelung der HAA-Lagerstollen stellt die schnelle Isolation der radioaktiven Abfälle sicher.

Positionierung

Eine Versiegelung V1-HAA wird im Anschluss an den Abzweiger im Anfangsbereich (vgl. Fig. 3‑1) des HAA-Lagerstollen errichtet. Die Versiegelung grenzt den kompaktierten Bentonit der HAA-Lager­stollenverfüllung von der VF1-Resthohlraumverfüllung im Ein­lagerungs­­feld ab. Hin­sichtlich der Kompartimentalisierung trennt die Versiegelung die HAA-Lager­stollen vom übrigen Lagerfeld. Zur Errichtung der Versiegelungsbauwerke V1-HAA werden einige wenige Deka­meter des jeweiligen HAA-Lagerstollens beansprucht.

Entfernung des Ausbaus

Wie bei allen anderen Versiegelungsbauwerken wird der vorhandene Ausbau möglichst geraubt. Mögliche Varianten inklusive jener, in der Teile des Ausbaus verbleiben, werden im Kapitel 5 erläutert und diskutiert.

Baustoffauswahl

Für das Dichtelement wird Bentonit verwendet. Bei Bedarf können geringe Mengen an Zusätzen (z. B. Sand) beigemischt werden. Die Baustoffe der Übergangsschichten und Widerlager sind vorne angegeben.

Abmessungen

Den abgeschätzten Abmessungen liegt ein Bauwerksdurchmesser von ungefähr 3.5 m zugrunde, der sich aus einem lichten Durchmesser des HAA-Lagerstollens von 2.8 m und dem geraubten Ausbau von zweimal 0.35 m zusammensetzt.

Das gesamte Versiegelungsbauwerk hat – hier in der exemplarischen Umsetzung – eine Länge von 20 m bis 25 m. Davon werden für das eigentliche Dichtelement 10 m (das Dreifache des Durch­messers), für die beiden Widerlager etwa je 4 m und für jede der vier Übergangsschichten ca. 1 m21 resp. 1.5 m22 benötigt.

Anzahl

Die aktuellen Planungen sehen insgesamt 23 Versiegelungen V1-HAA vor. Davon befinden sich 20 im Hauptlager und drei im Pilotlager (Fig. 3‑1).

Modellhafter Aufbau der Versiegelung V1-HAA eines HAA-Lagerstollens (Längs¬schnitt)

Fig. 4‑2:Exemplarischer Aufbau der Versiegelung V1-HAA eines HAA-Lagerstollens (Längs­schnitt)

Bei der Dimension der Übergangsschichten handelt es sich um Mindestgrössen aus rein bautechnischer Sicht. Grössere Dimensionen aufgrund spezifischer Anforderungen (z. B. geochemisches Milieu) sind möglich. ↩

Falls bautechnisch eine beidseitige (verlorene) Schalung notwendig ist.  ↩