Grundlage für die Auslegung des geologischen Tiefenlagers ist das Vorliegen eines sicherheits­technisch geeigneten Lagerkonzepts. Das Lagerkonzept gibt Aufschluss darüber, wie das geo­logische Tiefenlager in seinen Grundzügen gestaltet wird. Es ist die Umsetzung des Entsorgungs­konzepts unter Berücksichtigung des Sicherheitskonzepts für die Nachverschluss­phase.

Das Sicherheitskonzept für die Nachverschlussphase eines geologischen Tiefenlagers stellt sicher, dass der dauernde Schutz von Mensch und Umwelt gewährleistet ist. In der Schweiz beruht das Sicherheitskonzept auf einem bezüglich Langzeit­sicherheit optimierten Mehrfach­barrieren­system, bestehend aus gestaffelten, passiv wirken­den technischen und geologischen Barrieren (siehe Fig. 2‑1). Dies sind Abfall­matrix, Endlagerbehälter, Ver­füllung und Versiegelung als technische Barrieren sowie das Wirtgestein als geologische Barriere. Dieses Mehrfach­barrieren­system stellt sicher, dass das Tiefenlagersystem – unter Berücksichtigung seiner zeit­lichen Ent­wicklung – die zur Gewährleistung der Langzeitsicherheit notwendigen Sicherheitsfunktionen (siehe Nagra 2021a und Abschnitt 2.7) erfüllt.

Mehrfachbarrierensystem Gemäss Nagra (Nagra 2021b) Dargestellt für HAA (rechts) am Beispiel von abge¬brannten Brennelementen (BE) mit Brenn¬stäben (UO2-Pellets mit Hüllrohren), welche in HAA-Endlagerbehälter aus Stahl verpackt werden. Die HAA-Endlagerbehälter werden in einen HAA-Lagerstollen eingelagert, und dieser wird anschliessend verfüllt (beispielhaft mit Bentonit) und versiegelt. Dargestellt für SMA (links) am Beispiel eines typischen SMA-Abfallgebindetyps (200-l-Fass), welcher in SMA-Endlagercontainer verpackt und in eine beispielhaft mit zement-basiertem Referenzmörtel hinterfüllte SMA-Lagerkaverne eingelagert wird. Sowohl für HAA als auch SMA stellt Opalinuston als Wirtgestein die natürliche Barriere dar.

Fig. 2‑1:Mehrfachbarrierensystem

Gemäss Nagra (Nagra 2021a)

Dargestellt für HAA (rechts) am Beispiel von abge­brannten Brennelementen (BE) mit Brenn­stäben (UO2-Pellets mit Hüllrohren), welche in HAA-Endlagerbehälter aus Stahl verpackt werden. Die HAA-Endlagerbehälter werden in einen HAA-Lagerstollen eingelagert, und dieser wird anschliessend verfüllt (beispielhaft mit Bentonit) und versiegelt.

Dargestellt für SMA (links) am Beispiel eines typischen SMA-Abfallgebindetyps (200-l-Fass), welcher in SMA-Endlagercontainer verpackt und in eine beispielhaft mit zement­basiertem Referenzmörtel hinterfüllte SMA-Lagerkaverne eingelagert wird.

Sowohl für HAA als auch SMA stellt Opalinuston als Wirtgestein die natürliche Barriere dar.