In Tab. 5‑4 werden die angetroffenen Bodeneigenschaften, die Verdichtungsempfindlichkeit, der Verdacht auf chemische Belastungen und der Fremdstoffgehalt pro Bereich im Anlagenperimeter beschrieben. Auf die physikalischen Bodeneigenschaften wird in der untenstehenden Zusammenstellung nicht spezifisch eingegangen, da gemäss den Bodenaufnahmen weder der Skelettgehalt (< 20 Gew.-% im Oberboden, < 40 Gew.-% im Unterboden), noch die Feinerdekörnung (Tongehalt der mineralischen Feinerde < 40 Gew.-% im Ober- und Unterboden) oder die Gefügeform (kein Einzelkorngefüge, Kohärentgefüge oder verdichtete Gefügeformen) eine Auswirkung auf die Verwertbarkeit des Bodens haben. Ebenfalls nicht separat aufgeführt sind die biologischen Bodenbelastungen durch Neophytenvorkommen. Diese Aufnahmen sind in Kap 5.13 zu finden.
Tab. 5‑4:Bodenaufnahmen Anlagenperimeter (vgl. Beilagen A1.1 und A1.2)
Bereich |
Bodentyp |
Oberboden |
Unterboden |
Verdichtungs-empfindlichkeit |
Chemische Bodenbelastung (gemäss PBV) |
Fremdstoffe |
---|---|---|---|---|---|---|
AP1 Landwirtschaftsfläche Schnäggenhalden (HS_H_118, HS_H_120, BS_H_04) |
Mässig tiefgründig bis ziemlich flachgründige Braunerde, teilweise gleyig, normal durchlässig, senkrecht durchwaschen bis hangwasserbeeinflusst |
25 – 30 cm mächtig, sandiger Lehm, locker gelagert, krümelig |
20 – 30 cm mächtig, lehmreicher Sand bis sandiger Lehm, locker gelagert, subpolyedrig |
normal empfindlich |
An der Schnäggenhalden: «Spezialkulturen»: Es werden Belastungen durch Pestizide oder andere Hilfsstoffe, welche in Rebbergen eingesetzt werden, erwartet. |
Ziegelbruch-stücke <1Gew.-% |
AP2 Landwirtschaftsfläche (HS_H_108, BS_H_03) |
Mässig tiefgründige Braunerde-Gleye, grund- oder hangwassergeprägt, stark gleyig, selten bis zur Oberfläche wassergesättigt |
30 – 5 cm mächtig, sandiger Lehm, locker gelagert, krümelig |
65 – 90 cm mächtig, Lehm, locker gelagert, subpolyedrig |
stark empfindlich |
Keine Verdachtsfläche |
Ziegelbruch-stücke <1Gew.-% |
AP3 Landwirtschaftsfläche (HS_H_109, HS_H_110, HS_H_111, BS_H_02) |
Tiefgründige Braunerde, schwach pseudogleyig bis gleyig, grund- oder hangwasserbeeinflusst und normal durchlässig, senkrecht durchwaschen |
15 – 35 cm mächtig, sandiger Lehm, locker gelagert, krümelig |
70 – 85 cm mächtig, überwiegend lehmiger Schluff bis Lehm, locker gelagert, subpolyedrig |
normal empfindlich |
Keine Verdachtsfläche |
Keine Fremdstoffe |
AP4 Landwirtschaftsfläche (HS_H_104, HS_H_107) |
Tiefgründige Braunerde, teilweise schwach gleyig, normal durchlässig, senkrecht durchwaschen |
35 cm mächtig, sandiger Lehm, locker gelagert, krümelig |
65 cm mächtig, lehmreicher Sand bis Lehm, locker gelagert, subpolyedrig |
schwach bis normal empfindlich |
Keine Verdachtsfläche |
Keine Fremdstoffe |
AP5 Landwirtschaftsfläche (HS_H_105) |
Mässig tiefgründige Braunerde, normal durchlässig, senkrecht durchwaschen |
40 cm mächtig, lehmreicher Sand, locker gelagert, krümelig |
20 cm mächtig, sandiger Lehm, locker gelagert, subpolyedrig |
schwach empfindlich |
Keine Verdachtsfläche |
Keine Fremdstoffe |
AP6 Landwirtschaftsfläche (HS_H_115, HS_H_117, BS_H_05) |
Mässig tiefgründige Braunerde, vereinzelt schwach pseudogleyig, normal durchlässig, senkrecht durchwaschen |
30 – 45 cm mächtig, sandiger Lehm, locker gelagert, krümelig |
35 – 50 cm mächtig, lehmiger Sand, sandiger Lehm bis Lehm, locker gelagert, subpolyedrig |
schwach empfindlich |
Keine Verdachtsfläche |
Keine Fremdstoffe |
Verdichtungsempfindlichkeit
Die durch das Projekt tangierten landwirtschaftlich genutzten Böden im Anlagenperimeter sind aufgrund der oben genannten Eigenschaften gegenüber Verdichtungen überwiegend schwach bis normal empfindlich. Sie sind nur beschränkt mechanisch belastbar. Die Bereiche mit Braunerde-Gleye sind indessen als «stark empfindlich» einzustufen. Während längerer Nassperioden sowie ausserhalb der Vegetationszeit sind die Böden nur eingeschränkt mechanisch belastbar.
Bodenverwertungsklasse
Gemäss der Vollzugshilfe «Beurteilung von Boden im Hinblick auf seine Verwertung» (BAFU 2021a) wird der Boden aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften, der chemischen Schadstoffbelastung, der biologischen Belastung (Neophyten) sowie des Fremdstoffgehalts als verwertungspflichtig, eingeschränkt verwertbar, nur am Entnahmeort verwertbar oder nicht verwertbarer Boden eingestuft. Die Verwertbarkeit des Bodens wird im vorliegenden Fall nicht durch physikalische Bodeneigenschaften oder Fremdstoffgehalte eingeschränkt. Neophytenvorkommen können die Verwertung stellenweise einschränken. Weil die biologische und die chemische Bodenbelastung noch nicht bekannt sind, wird die Verwertungsbeurteilung im Rahmen des UVB 2. Stufe vorgenommen.