Für die Projektabwicklung wird eine Organisation aufgebaut, die es erlaubt, die Projekt- und Bewilligungsabläufe so auszuführen, dass für die künftige Anlage und ihren Betrieb relevante Anforder­ungen nachweislich adressiert und erfüllt werden bzw. eine ganzheitliche Bewertung ermöglicht wird. Der sukzessive Aufbau der Projektorga­nisation ist dabei flexibel und wird sich entsprechend den jeweiligen Projektphasen mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten anpassen, so dass hieraus letztlich eine geeignete Betriebsorganisation hervorgeht.

Dafür ist vorgesehen, eine angemessene personelle Beglei­tung der Projektphasen schrittweise mit den notwendigen Fach- und Methodenkompetenzen sowie die erforderlichen Ressourcen sicherzustellen, so dass zum Zeitpunkt der Erteilung der Betriebsbewilligung eine adäquate Organisation mit dem vollständigen Personalbestand bei erforderlicher Fach- und Sachkunde zur Inbetrieb­nah­me der Anlage etabliert ist. Dies schliesst im Vorfeld wie auch beim Betrieb externe Auftrag­neh­mer bzw. Lieferanten mit ein, die ebenfalls entsprechend ihrer Aufgaben eine geeignete, quali­tätsgesicherte Organisation mit adä­quaten Kompetenzen und Ressourcen bereitzustellen haben. Interne Fachkräfte folgen dabei dem bereits bewährten, zertifizierten Manage­mentsystem (der Nagra), bis die gTL-Bau- und Betriebsorganisation ihr eigenes Management­system implemen­tiert hat. Der sukzessive Aufbau und die Ausgestaltung der zum jeweiligen Projektstand angemes­senen Organisation wird auf der Grundlage des schweizeri­schen Regelwerks unter Berücksichti­gung der Erfahrungen in den bestehenden Anlagen – insb. dem Zwilag – erfolgen.

Die Umsetzung der Prinzipien einer zeitgemässen Sicherheitskultur innerhalb des gesam­ten Organisationsgefüges einschliesslich der Führung ist der Nagra von Beginn an ein zentrales Anliegen. So soll die Sicherheitskultur als Summe aller Merkmale und Ausrichtungen einer Organisation und deren Individuen sicherstellen, dass sicherheitsrelevante Themen die entsprechende Aufmerksamkeit und Priorität bereits in der Projektierungsphase erhalten. Dazu zählen u. a. Prinzipien wie eine hinterfragende Haltung, die explizite Berücksichtigung der Schnitt­stelle Mensch, Maschine und Organisation, eine professionelle Umgangskultur im Team, aber auch der offene und schuldzuweisungsfreie Umgang mit menschlichen, organisationalen und technischen Fehlern. Die Prinzipien sind aufgrund des Erfahrungsrückflusses und des Projekt­fortschrittes während Bau und Betrieb zu vervollständigen.