1. Räumzyklus der Lagerstollen und Freilegen der HAA-ELB
    1. Einfahren des Baggermoduls

Das Windenfahrzeug fährt das abzulassende Gespann (Fig. 5‑7) aus Bagger- und Antriebsmodul in die Schleuse. Es verbleibt innerhalb der Schleuse und wird dort verankert. Das Bagger- und das Antriebsmodul werden lagerstollenseitig in der Schleuse positioniert. Das Verankern des Windenfahrzeugs ermöglicht das sichere Ablassen des Gespanns in den Lagerstollen, nachdem das Baggermodul zusammen und mit Hilfe des Antriebsmoduls durch das lagerstollenseitige Schleusentor in den Lagerstollen einge­fahren ist. Im geneigten Teil des Lagerstollens unterstützt die Gewichtskraft das Ein­fahren. Etwaige Widerstände lassen sich mit dem Motor des Antriebsmoduls über­winden, so dass das Gespann immer bis zum Arbeitsort abgelassen werden kann. Parallel entrollt das Antriebsmodul die Versorgungsleitungen und legt diese hinter sich auf der Sohle ab.

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b)Ein Bild, das Text enthält.  Automatisch generierte Beschreibung

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Fig. 5‑7:Situationsansicht von Windenfahrzeug, Antriebsmodul und Baggermodul im Lager­stollen10

a) Schleusenbereich und Lagerstollen

b) Detail Schleusenbereich

c) Detail Lagerstollen

d) Querschnitt A – A

  1. Baggern

Ist das Gespann an der Lagerstollenverfüllung angekommen, wird zunächst die aktuelle Lage des HAA-ELB erfasst (z. B. Radarmessung). Dadurch kann eine ggf. vorhandene Soll-Abweichung der Lage festgestellt werden. Nach der Erfassung der Lage kann mit dem ferngesteuerten Abbaggern begonnen werden (Fig. 5‑8). Mit der Schaufel wird das Material aufgenommen und die Ladefläche des Baggermoduls beladen. Ist ein HAA-ELB erreicht, wird dieser teilweise freigelegt (ca. 1/3 seiner Länge), jedoch nur so weit, dass sich seine Lage nicht verändert.

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Fig. 5‑8:Abbaggern der Lagerstollenverfüllung zum Freilegen der HAA-ELB

 

  1. Zurückziehen des Baggermoduls

Ist das Baggermodul vollständig beladen oder ist ein Wechsel zu einem anderen Arbeits­modul (z. B. Bohrmodul) notwendig, wird es mithilfe der Seilwinde des Windenfahr­zeugs gegen das Gefälle des Lagerstollens zurück zur Schleuse gezogen.

  1. Ausfahren des Windenfahrzeugs und Arbeitsmodulwechsel

Das lagerstollenseitige Tor wird geschlossen und das portalseitige Tor wird geöffnet. Anschliessend fahren Windenfahrzeug und Antriebsmodul aus der Schleuse zu einer Vorhalteposition. Das Baggermodul verbleibt in der Schleuse und wird in Schritt 1.5 entladen.

Je nach Fortschritt wird das nächste Arbeitsmodul (Modulwechsel) eingefahren (Schritte 1.52).

  1. Entladung und erneute Bereitstellung des befüllten Baggermoduls

Es erfolgt ggf. die Kontrollmessung des Materials. Ladungen, die sich (wider Erwarten) nicht freimessen lassen, werden in der Schleuse in geeignete Strahlenschutz­transport­behältern geladen und nach übertag verbracht. Sonst zieht das Windenfahrzeug das befüllte Baggermodul aus der Schleuse zum Entladeort. Am Endladeort angekommen, wird das Baggermodul geleert. Nach der Entladung fährt das Windenfahrzeug das Baggermodul zu einer Vorhalteposition oder zurück zur Schleuse zur anschliessenden Wiedereinfahrt in den Lagerstollen (siehe Schritt 1.1).

  1. Einsatz eines Bohrmoduls 11

Das Bohrmodul kommt bei Bedarf zum Einsatz, sollte die Lagerstollenverfüllung für einen Schaufeleinsatz zu fest sein und zunächst gelockert werden müssen. Es kann auch zum Einsatz kommen, um die Aufnahme durch das Rückholmodul zu erleichtern (Auflockerung des nahen Umfelds eines ELB siehe Fig. 5‑9). Das Bohr- und das Antriebsmodul werden dabei analog zu Schritt 1.1. ein- und zu Schritt 1.3 wieder ausgefahren.

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Fig. 5‑9:Einsatz des Bohrmoduls zur Auflockerung des Bentonits

 

  1. Entnahme der freigelegten HAA-ELB aus dem HAA-Lagerstollen

Während aller weiteren Betriebsabläufe der Schritte 2 und 3 (nach Schritt 2.1) bleibt das Schleusentor zum Betriebstunnel geschlossen und alle Arbeiten finden ferngesteuert statt. Betriebszustände, bei denen das lagerstollenseitige Schleusentor geschlossen ist und kein unverpackter HAA-ELB in der Schleuse vorhanden ist, können der Kontrolle, der Wartung und gegebenenfalls der Reparatur von Geräten in der Schleuse dienen.

  1. Bereitstellung von Fahrzeugen und Modulen

In einem Rangierbereich (z. B. benachbarter Abzweiger) wird das Baggermodul oder Bohrmodul gegen das Rückholmodul ausgetauscht. Bereits jetzt müssen die für das Umladen eines rückgeholten HAA-ELB notwendigen Gerätschaften (Umsetzgerät, SOB auf Plattformwagen, Teleskopzylinderwagen), auf der anderen Spur in der Schleuse bereit­gestellt werden.

  1. Einfahren des Rückholmoduls

Das Rückholmodul und das Antriebsmodul werden analog zu Schritt 1.1 als Gespann in den Lagerstollen eingefahren. Das Windenfahrzeug bleibt in der Schleuse und sichert den Vorgang.

  1. Greifen, Lösen und Ziehen des HAA-ELB

Der Greifarm des Rückholmoduls packt den ELB im vorderen freigelegten Drittel. Er lässt sich mit Greifern von Holzverladefahrzeugen vergleichen.

Durch Heben und gegebenenfalls notwendige anfängliche Dreh- und Horizontal­bewegungen wird der HAA-ELB gelöst und anschliessend auf die Ladefläche des Rückholmoduls gezogen.

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Fig. 5‑10:Greifen des HAA-ELB im Längs- und Querschnitt

 

  1. Ausfahren des Rückholmoduls

Die Seilwinde des Windenfahrzeugs zieht das Rückholmodul (inkl. Antriebsmodul) aus dem Lagerstollen zurück in die Schleuse. Das Schleusentor zum Lagerstollen wird verschlossen und das Umladen des HAA-ELB kann beginnen.

Lüftung wird auf folgenden Grafiken nicht mehr dargestellt. ↩

Das Bohrmodul kann auch mit anderen Applikationen (z. B. Bohrhammer) ausgestattet werden  ↩