Prinzipiell sind die Abläufe der Rückholung ähnlich wie diejenigen der Einlagerung (siehe Nagra 2022a), finden jedoch in umgekehrter Reihenfolge statt. Zahlreiche Gerätschaften, die für die Einlagerung entwickelt und verwendet werden, können so auch für die Rückholung zum Einsatz kommen. Das Entfernen der Verfüllung unterscheidet sich jedoch deutlich von deren Ein­bringung.

Alle Arbeiten in den HAA-Lagerstollen haben aus Gründen des Strahlenschutzes ferngesteuert zu erfolgen. Strahlenempfindliche Steuerungskomponenten müssen, wie bei der Einlagerung, vor Strahlung geschützt werden.

Die Geräte für die Rückholung der HAA-Endlagerbehälter (Rückholmodul und Umladegeräte siehe Kapitel 5.2.1) müssen einer Behälteraussentemperatur von bis zu 140 °C standhalten (siehe Kapitel 4.3). Die Massnahmen zur Kühlung der Lager­stollen müssen so ausgelegt werden, dass

die Lufttemperatur auf ein Mass reduziert wird, welches die Funktion und Zuverlässigkeit der Maschinen gewährleistet. Mögliche Massnahmen bzw. Massnahmenkombinationen sind z. B.:

  • Auslegung der Bewetterung (maximal)8

  • Auslegung der Gerätschaften auf hohe Umgebungstemperaturen (> 40 °C)

  • Anpassung der Rückholungssequenzen und Berücksichtigung von Kühlungsperioden

  • Einsatz von zusätzlichen Massnahmen zum Abführen der Wärme, wie z. B. Kühlungs­bohrungen parallel zu den Lagerstollen und/oder Kühlung mit anderen Kühlungsmedien als Luft

In Abhängigkeit der Zeit. Gilt nur für einen kurzen Zeitraum nach Einlagerung (ca. wenige Jahre bis ein Jahrzehnt). ↩