Das Rückholungskonzept betrachtet den Zeitpunkt des Abschlusses der Beobachtungphase unmittelbar vor Verschluss des Gesamtlagers (vgl. auch Anlage B). Dies ist der späteste zu betrachtende Zeitpunkt4 mit einer abdeckenden Planung, da die Entwicklung der relevanten Elemente (z. B. Tragwerke) am weitesten fortgeschritten sind und die meisten Versiegelungen und Verfüllungen entfernt werden müssen, um die Abfälle rückzuholen. Anlage B zeigt den zeitlichen Ablauf des Verschlusses in allen Phasen (Einlagerung bis Verschluss Gesamtlager). Fig. 4‑1 zeigt den Zustand des Tiefenlagers unmittelbar vor dem Verschluss des Gesamtlagers. Alle Lagerkammern (Lagerstollen- und Lagerkavernenverfüllung), die Lagerfeldzugänge (VF1) und der Zugangsschacht sind vollständig verfüllt und versiegelt. Offen sind noch der Betriebs- und Lüftungsschacht, die Beobachtungsstollen der Pilotlager sowie Teile des zentralen Bereichs.
Die Rückholung ist auch nach dem Verschluss des Gesamtlagers möglich. Das Tiefenlager wird dann verschlossen, die Zugänge vollständig bis zur Geländeoberkante verfüllt und versiegelt sowie die Infrastruktur vollständig rückgebaut. Nach dem Erreichen dieses Zustandes wird die Rückholung international oft als «Bergung» bzw. «Recovery» bezeichnet und ist unter Verwendung etablierter und erprobter Techniken aus dem Untertage- und Bergbau ebenfalls umsetzbar, mit entsprechend grösserem Aufwand.
Fig. 4‑1:Zustand des Kombilagers zum Zeitpunkt vor dem Verschluss des Gesamtlagers
Die Rückholung ohne grossen Aufwand ist bis zum Verschluss zu zeigen. ↩