Charakterisierung: Die lithostratigraphischen Sequenzen insbesondere oberhalb des Opalinustons sind in den drei Standortgebieten unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen, dass tonmineralreiche Abfolgen dominieren, welche teilweise sandig-kalkigere Intervalle enthalten. Auch die Karbonatplattform «Herrenwis-Einheit» in Nördlich Lägern ist in tonmineralreiche Einheiten eingebettet (Kap. 4.2.7 in Nagra 2024h). Die geologische Formation direkt unterhalb des Opalinustons besteht in allen Standortgebieten aus tonmineralreichen, gut korrelierbaren marinen Sedimenten (Kap. 4.2.5 und 5.2.3 in Nagra 2024h). Die transportrelevanten Eigenschaften der Rahmengesteine können auf der Grundlage der beobachteten Tonmineralgehalte gut eingegrenzt werden. Insgesamt weisen die Rahmengesteine geringe bis sehr geringe hydraulische Durchlässigkeiten auf (Kap. 4.5.3 in Nagra 2024h), und auch die effektiven Diffusionskoeffizienten sind gut bekannt (Kap. 5.8 in Nagra 2024h). Die Barrierewirkung lässt sich für alle EG auch unter Berücksichtigung der variablen Eigenschaften der Rahmengesteine zuverlässig nachweisen.
Kennzahlen und Bewertung: Diese Schlussfolgerung stützt sich auf probabilistische Modellrechnungen zum Stofftransport für einen konservativen Tracer (Kap. 5.2.1 in Nagra 2024i). Die Ergebnisse dieser Modellrechnungen zeigen, dass sich die verbleibenden Ungewissheiten bzgl. der Transporteigenschaften in den Rahmengesteinen vergleichbar gering auf die Barrierewirkung aller EG HAA auswirken (NTF95% < 0.001). Die NTF-Werte für die EG SMA fallen deutlich kleiner aus als für die EG HAA, weshalb hier auf eine detaillierte Analyse verzichtet wird.
Entsprechend wird der Indikator «Auswirkungen der Variabilität der Transporteigenschaften in den Rahmengesteinen» für alle EG HAA und SMA mit sehr günstig bewertet, ohne Abstufung bei der Rangfolge.
Fazit: Die Barrierewirkung des EG wird durch die Rahmengesteine auch unter Berücksichtigung ihrer variablen Eigenschaften in allen Standortgebieten verstärkt.