Charakterisierung: Der Opalinuston weist aufgrund seiner Entstehungsgeschichte in allen Standortgebieten einen ähnlichen Aufbau und ähnliche geologische Eigenschaften auf. Er wurde sehr gleichförmig und in kurzer Zeit abgelagert, weshalb die räumliche Korrelierbarkeit ausgezeichnet ist (Kap. 4.2.6 und 5.2.3 in Nagra 2024h). Der Opalinuston zeichnet sich in allen Standortgebieten durch seine hervorragenden Barriereeigenschaften aus. Er weist einen hohen Tonmineralgehalt (Kap. 5.2 in Nagra 2024h) und eine äusserst geringe hydraulische Durchlässigkeit auf (Kap. 5.6 in Nagra 2024h), weshalb der Radionuklidtransport diffusionsdominiert erfolgt (Kap. 5.9 in Nagra 2024h). Die verbleibenden Ungewissheiten bzgl. Mineralogie und Porenwasserchemie sind gering (Kap. 5.2 und 5.4 in Nagra 2024h). Die Bandbreiten der gemessenen hydraulischen Durchlässigkeiten (Kap. 5.6 in Nagra 2024h) und effektiven Diffusionskoeffizienten (Kap. 5.8 in Nagra 2024h) sind vergleichsweise gering und gut bekannt. Der Einfluss der Variabilität der Transporteigenschaften des Opalinustons auf die Barrierewirkung der EG ist für alle Standortgebiete vernachlässigbar.
Kennzahlen und Bewertung: Diese Schlussfolgerung stützt sich auf probabilistische Modellrechnungen zum Stofftransport für einen konservativen Tracer (Kap. 5.2.1 in Nagra 2024i). Die Ergebnisse dieser Modellrechnungen zeigen, dass die Variabilität der Transporteigenschaften des Opalinustons praktisch keinen Einfluss auf die Tracer-Freisetzung aus dem EG HAA hat (Kennzahl NTF95% < 0.001). Die NTF-Werte für die EG SMA fallen deutlich kleiner aus als für die EG HAA, weshalb hier auf eine detaillierte Analyse verzichtet wird.
Entsprechend wird der Indikator «Auswirkungen der Variabilität der Transporteigenschaften im Opalinuston» für alle EG HAA und SMA mit sehr günstig bewertet, ohne Abstufung bei der Rangfolge.
Fazit: Die Barrierewirkung des EG ist auch unter Berücksichtigung der räumlichen Variabilität der Transporteigenschaften des Opalinustons in allen Standortgebieten sehr günstig.