Charakterisierung: Die mineralogische Zusammensetzung des Opalinustons puffert auch das Poren­wasser und sorgt für stabile und reduzierende geochemische Bedingungen, welche die Radio­nuklid-Rückhaltung im EG begünstigen (Kap. 5.4 in Nagra 2024h). Die Salinität des Porenwassers wird insbesondere durch die Konzentrationen von Natrium und Chlorid definiert. Diese hängt ab von der standort­spezifischen paläohydrogeologischen Entwicklung (Kap. 4.5.5 in Nagra 2024h).

Kennzahlen und Bewertung: Die in Etappe 3 gemessenen Ionenstärken im Porenwasser betragen ca. 0.16 mol/l in JO und ca. 0.32 mol/l in ZNO und NL (Appendix A und B in Mäder & Wersin 2023). Zum Vergleich: Meerwasser weist eine Ionenstärke von ca. 0.7 mol/l auf. 

Die Ionenstärken im Opalinuston sind in allen Standortgebieten moderat, der Indikator «Salinität im WG» wird deshalb für alle Standortgebiete mit günstig bewertet. Da die Ionenstärke einen Einfluss auf die effektiven Diffusions­koeffizienten für Anionen ausübt, wird die Rangfolge der EG wie folgt eingestuft: JO steht auf Rang 1, NL und ZNO gleichwertig auf Rang 2. Dies gilt für HAA und SMA.

Fazit: Die Porenwasserchemie im Opalinuston ist in allen EG günstig hinsichtlich des Radio­nuklid-Rückhaltvermögens. JO weist die tiefste Ionenstärke auf.