Die Überwachung soll Messungen aus der Standortcharakterisierung berücksichtigen (Kap. 6.1 Bst. f ENSI-G03). Im Rahmen der Standorterkundung wurden umfangreiche Datensätze erhoben (Nagra 2024b) die zusammen als geologischer Datensatz bezeichnet werden. Im Rahmen der Standortsuche für das gTL wurde der geologische Datensatz etappenweise ergänzt. Dieses Vorgehen wird beibehalten und die im Rahmen der Überwachungsprogramme gewonnenen Daten werden weiterhin in den geologischen Datensatz einfliessen.
Ferner sind aus der Standortcharakterisierung bereits Messsysteme in Betrieb, die regionale tektonische Prozesse überwachen. Die Nagra hat Permanentstationen errichtet, um Deformationen in der Nordschweiz zu messen (Studer & Zanini 2013). Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) betreibt seismologische Netzwerke mit nationalem und regionalem Fokus. Das seismologische Messnetz wurde durch Beiträge der Nagra wiederholt ergänzt und die Instrumente auf den aktuellen Stand der Technik gebracht (Plenkers 2014, Spillmann et al. 2022). Eine aktuelle Darstellung des Netzes und der resultierenden Daten geben Diehl et al. (2023). Das seismologische Netz wird weiterhin durch den Schweizerischen Erdbebendienst betrieben, und die Nagra stellt eine geeignete Abdeckung für die Überwachung des gTL sicher. So wurde in der Bohrung Bülach-1-1 ein Seismometer im Tiefenbereich des Wirtgesteins installiert (Spillmann et al. 2022). Diese laufenden Aktivitäten stellen Nullmessungen dar und werden im Rahmen der Überwachung von Umwelt und geologischem Umfeld fortgesetzt.