Charakterisierung: Der Opalinuston weist eine für die Sorption, also der Bindung der Radio­nuklide an das Gestein, sehr günstige mineralogische Zusammensetzung auf. Er besteht ins­besondere aus feinkörnigen Tonmineralen und Quarz sowie aus Karbonaten. Die hohen Ton­mineral­gehalte korrelieren mit einer hohen Kationen-Austausch-Kapazität, welche ein gutes Sorptions­vermögen des Opalinustons gewährleistet (Kap. 7 in Miron et al. 2024).

Kennzahlen und Bewertung: Die Laboruntersuchungen an Kernproben aus Tiefbohrungen in allen drei Standortgebieten bestätigen einen durchgehend hohen Tonmineralgehalt im Bereich von total ca. 60 Gew.-% (ca. 40 – 70 %) für den Opalinuston. Die Zusammensetzung der Ton­fraktion im Opalinuston ist in allen Standortgebieten vergleichbar: Es überwiegen die Ton­minerale Illit (ca. 50 %) und Kaolinit (30 %) vor Chlorit und Smektit (je ca. 10 %). Die stand­ort­spezifischen Unterschiede in diesen Daten sind gering (Kap. 5.2 in Nagra 2024h; Kap. 4.4 und Enclosure 7 in Nagra 2024g).

Der Indikator «Tonmineralgehalt im WG hinsichtlich Sorptionsvermögen» wird für alle EG HAA und SMA mit sehr günstig bewertet, ohne Abstufung bei der Rangfolge.

Fazit: Mit dem Opalinuston als Wirtgestein weisen alle EG eine für die Sorption sehr günstige mineralogische Zusammensetzung auf.