Alle Standortgebiete verfügen über sehr günstige räumliche Verhältnisse (Kr.1.1; Kap. 4.1.1 in Nagra 2024i) mit mächtigen einschlusswirksamen Gesteinspaketen, in NL ist die vertikale Ausdehnung des EG mit über 300 m aber am mächtigsten (Fig. 5‑3 und Kap 4.1.1.2 in Nagra 2024i): Dies ist sowohl für das HAA- als auch für das SMA-Lager bezüglich der Rückhaltewirkung der geologischen Barriere von Vorteil. Insbesondere die Distanz von der Lagerebene zum nächstliegenden Aquifer oberhalb des Opalinustons ist in NL am grössten. Die Distanz von der Lagerebene zum EG-begrenzenden Keuper-Aquifer unterhalb des Opalinustons ist in allen Standortgebieten ähnlich. Der Keuper-Aquifer in NL ist an lokal auftretende, mit Sandstein gefüllte Rinnen gebunden. Sein räumliches Auftreten ist dadurch heterogen und die Wasserzirkulation beschränkt. Im Unterschied zu NL umfasst der Keuper-Aquifer in JO und ZNO weitere darüberliegende Gesteinsschichten mit erhöhter Durchlässigkeit. Somit ist hier der EG nach unten durch diese höhererliegende Schicht des Keuper-Aquifers begrenzt. Wo in NL der Keuper-Aquifer nicht auftritt (keine mit Sandstein gefüllte Rinnen), fällt die Mächtigkeit des EG noch deutlich grösser aus, nämlich ~400 m bis zum Muschelkalk-Aquifer. In dieser Situation fällt auch der Transportpfad für Radionuklide zur unteren Begrenzung des EG erheblich länger aus und die Rückhaltewirkung wird verstärkt. Dies ist insbesondere für das HAA-Lager relevant.
Fig. 5‑3:Vertikale Ausdehnung der einschlusswirksamen Gebirgsbereiche innerhalb der potenziellen Lagerzonen in den drei Standortgebieten
Dargestellt an geologischen Sammelprofilen. In den potenziellen Lagerzonen umfasst der EG Mächtigkeiten von rund 200 – 260 m (Jura Ost), 290 – 380 m resp. bis zu 400 m (Nördlich Lägern), 260 – 300 m (Zürich Nordost). Basierend auf Fig. 4-140 in Nagra (2024e).