Der Projektperimeter befindet sich auf der orografisch rechten Talseite des unteren Aaretals, welches vom Gletscher in früheren Eiszeiten trogförmig in den Felsuntergrund des Tafeljuras eingetieft wurde, der zuunterst Moränenmaterial ablagerte. Im Zuge des Gletscherrückzugs wurde das Moränenmaterial mit sog. Hochterrassenschottern bedeckt, welche jedoch von Schmelzwasserströmen der letzten Eiszeit stellenweise wieder abgetragen wurden, bevor auf tieferem Niveau sog. Niederterrassenschotter abgelagert wurde. Nacheiszeitliche Überschwemmungen führten zur Bildung einer geringmächtigen Deckschicht aus siltig-sandigen Überschwemmungssedimenten. Diese wurden im Zuge baulicher Tätigkeiten grösstenteils durch künstliche Auffüllungen ersetzt bzw. überschüttet (Nagra 2024a).
Innerhalb des gut durchlässigen Niederterrassenschotters im unteren Aaretal zwischen Stilli und Koblenz bildete sich ein ausgedehnter, bis zu 2 km breiter und lokal bis über 20 m mächtiger Grundwasserleiter (vgl. Fig. 5‑3). Die feinkörnige Moräne sowie der Felsuntergrund bilden zusammen den Grundwasserstauer. Das Grundwasservorkommen wird hauptsächlich durch Infiltration von Aarewasser sowie durch zufliessendes Grundwasser aus dem Siggenthal (Limmat-Grundwasserstrom) gespeist. Untergeordnet tragen auch Versickerung von Niederschlägen und seitliche Grundwasserzuflüsse bei Riniken und Remigen resp. Karstwasserzuflüsse aus dem Jura zum Grundwasservorkommen bei. Das Grundwasser fliesst mit einem Gefälle von ca. 0.15 % in Richtung Nordosten (Nagra 2024a).