Die Nutzwertanalyse ist ein einfaches, vielseitig einsetzbares Verfahren, mit dessen Hilfe sowohl quantitative als auch qualitative Kriterien in die Entscheidungsfindung einbezogen werden können. Die verwendete Methode lässt sich wie folgt charakterisieren:

  • Hierarchischer Kriterienkatalog mit 4 Kriteriengruppen und 13 Kriterien gemäss SGT Tabelle 1 (BFE 2008) mit den zu beurteilenden Aspekten sowie zugehörigen Indikatoren (vgl. Anhang A).

  • Bewertungsskala pro Indikator: Bewertungsskalen basieren wo immer möglich auf Mess­werten, ansonsten auf «expert judgement»; die Darstellung der Bewertungen erfolgt anhand diskreter Bewertungsstufen gemäss SGT-Vorgabe: sehr günstig, günstig, bedingt günstig, ungünstig mit abgestufter Farbgebung und unter Angabe der Nutzwerte (nur Klassen­mittelwerte der Bewertungsstufen).

  • Aggregation der Nutzwerte: Gleichgewichtete arithmetische Mittelung aller einem SGT-Kriterium zugehörigen Indikatoren und weiter aller 13 SGT-Kriterien zur Gesamtbewertung. Es ist grundsätzlich möglich, die Sensitivität der Bewertungen bezüglich alternativer Gewich­tungen zu prüfen (insbesondere Aufzeigen der Robustheit der Bewertungen, Einfluss wich­tiger Kriterien und Indikatoren etc.).

  • Innerhalb einer jeden Gruppe von aggregierten Indikatoren und Kriterien wird volle Kompen­sation zugelassen, d. h., eine schlechte Bewertung kann durch eine gute Bewertung innerhalb der gleichen Gruppe voll kompensiert werden.

Das in SGT-Etappe 2 verwendete mathematische Modell für die Nutzwertanalyse ist in Nagra (2014b), Anhang D.1 dokumentiert (wobei dort eine dreistufige Aggregation zur Anwendung gelangte: Indikator → Kriterien → Kriteriengruppe → Gesamtbewertung). In SGT-Etappe 3 werden die Nutzwerte analog wie in Etappe 2 berechnet, wobei einerseits eine zweistufige Aggregation (Indikator → Kriterien → Gesamtbewertung) und andererseits eine einstufige Aggregation (Indikator → Gesamtbewertung) vorgenommen wird.