Die SGT-Vorgaben für das Kriterium «Lagerbedingte Einflüsse» sind in Fig. A‑7 wieder­gegeben. Die zu beurteilenden Aspekte werden folgendermassen adressiert:

  • Bei der Erstellung der Lagerkammern kommt es zur Ausbildung einer Auflockerungszone im angrenzenden Wirtgestein, was mit dem Indikator «Länge des Freisetzungspfads im intakten Wirtgestein» erfasst wird (Kap. A.7.1).

  • Für die Beurteilung der Auswirkungen der thermischen Einflüsse sind vor allem die Wärme­produktions­raten und die Eigenschaften relevant, welche den Wärmetransport in den technischen und natürlichen Barrieren bestimmen. Im HAA-Lager sind die Wärmeleistungen über einen längeren Zeitraum erhöht und führen zu einer Temperatur-Erhöhung in der Bentonit­verfüllung und im Wirtgestein sowie zu Porenwasser-Überdrücken im Wirtgestein. Die Ergebnisse der Modellrechnungen zeigen, dass die erwarteten Temperaturen in der Bentonit­verfüllung und im Wirtgestein die kritischen Temperaturen für irreversible Prozesse der Mineralumwandlung nicht übersteigen (Kap. 5.1.2 in Nagra 2024i). Der Fokus der Beurteilung liegt deshalb auf den Porenwasser-Überdrücken im Wirtgestein, welche mit dem Indikator «Thermisch bedingte Porenwasser-Überdrücke im WG» erfasst werden (Kap. A.7.2).

  • Für die Beurteilung der Auswirkungen der gasbedingten Einflüsse sind vor allem die Gas­produkt­ionsraten und die Eigenschaften relevant, welche die Gasspeicherung und den Gas­transport in den technischen und natürlichen Barrieren bestimmen. Diese Aspekte werden mit dem Indikator «Gasbedingte Porenwasser-Überdrücke im WG» erfasst (Kap. A.7.3).

  • Chemische Wechselwirkungen im Wirtgestein (z. B. minera­logische Umwandlungsprozesse im Zusammenspiel mit gelöstem Zement oder Korrosions­produkten) bleiben auf das unmittelbar angrenzende Wirtgestein (im Zentimeterbereich) begrenzt (Kap. 7.1.1 in Nagra 2024j). Für den Standortvergleich spielen chemische Wechselwirkungen im Wirt­gestein deswegen keine Rolle.

Damit der Fokus im sicherheitstechnischen Vergleich auf den geologischen Standorteigen­schaften liegt, sind die Grundzüge der Lagerauslegung in allen Standortgebieten vergleichbar.

Kap. A.7.4 enthält eine Zusammenfassung der für das Kriterium 2.3 «Lagerbedingte Einflüsse» im Kontext der Etappe 3 beurteilten Aspekte und der dafür verwendeten Indikatoren und Bewer­tungs­skalen.

Zu beurteilende Aspekte für das SGT-Kriterium 2.3 «Lagerbedingte Einflüsse»  Gelbe Markierung: Aspekte, welche in SGT-Etappe 3 beurteilt werden.

Fig. A‑7:Zu beurteilende Aspekte für das SGT-Kriterium 2.3 «Lagerbedingte Einflüsse»