Die SGT-Vorgaben für das Kriterium «Geochemische Bedingungen» sind in Fig. A‑3 wiedergegeben. Die zu beurteilenden Aspekte werden folgendermassen adressiert:
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Für die Beurteilung der geochemischen Bedingungen im EG hinsichtlich Rückhaltung und Verzögerung des Radionuklidtransportes spielt die Mineralogie im WG eine relevante Rolle, da sie einen massgeblichen Einfluss auf das Sorptionsvermögen und daher auf die Radionuklidrückhaltung hat. Im Besonderen ist der Tonmineralgehalt im Opalinuston der ausschlaggebende Faktor für die Sorption (Miron et al. 2024); dies wird mit dem Indikator «Tonmineralgehalt im WG hinsichtlich Sorptionsvermögen» erfasst (Kap. A.3.1). Darüber hinaus spielt der Tonmineralgehalt eine Schlüsselrolle beim Selbstabdichtungsvermögen des EG (vgl. Kriterium 1.4), bei der Begrenzung der Grundwasserbewegungen im WG/EG (Kriterium 1.2) und bei der Begrenzung der Auswirkungen langfristiger geologischer und lagerbedingter Einflüsse (Kriterien 2.1, 2.3 und 3.3), die gemäss jeweiliger Methodik beurteilt werden.
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Andererseits spielt auch die Porenwasserchemie für den Radionuklidtransport eine Rolle. Im Opalinuston beeinflusst die Ionenstärke (Salinität) das langfristige Verhalten der technischen Barrieren sowie das Sorptions- und Diffusionsverhalten der Radionuklide im WG; diese Aspekte werden mit dem Indikator «Salinität im WG» erfasst (Kap. A.3.2).
Kap. A.3.3 enthält eine Zusammenfassung der für das Kriterium 1.3 «Geochemische Bedingungen» im Kontext der Etappe 3 beurteilten Aspekte und der dafür verwendeten Indikatoren.
Fig. A‑3:Zu beurteilende Aspekte für das SGT-Kriterium 1.3 «Geochemische Bedingungen»