Das PSI als international renommiertes Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissen­schaften hat vom Bund den Auftrag, seine Kompetenzen in der Nukleartechnik und im Umgang mit radioaktiven Stoffen zu erhalten. Es soll das nationale Kompetenzzentrum zum Thema «Nukleartechnik» bleiben und dieses für die Schweiz wichtige Knowhow langfristig sichern.

Die räumliche Situation des PSI ist angespannt und mit der Ansiedelung des «Park Innovaare» hat sich der Nutzungsdruck in der Umgebung des PSI zusätzlich erhöht. Das PSI plant die Nutzung des Areals Ost im Laufe der kommenden 20 Jahre deutlich zu verändern und grössere Investitionen zu tätigen. Durch Umstrukturierung und Verdichtung soll eine räumliche Ent­wicklung ohne flächenmässige Erweiterung möglich werden.

Das PSI betreibt auf seinem Areal Ost (vgl. Fig. 4‑3) im Auftrag des Bundes Anlagen für die Entsorgung radioaktiver Abfälle (AERA2) und das Bundeszwischenlager (BZL3).

Die Sicherungszone hat bisher das ganze Areal Ost umfasst. Mit dem Zusammenzug der nukle­aren Anlagen wird eine Neuordnung resp. Verkleinerung der Sicherungszone möglich (rote Linie in Fig. 4‑3 rechts). Damit wird eine grössere Arealfläche (grüne Linie) für die räumliche Weiter­entwicklung des PSI frei.

PSI Areal Ost: Flächennutzung 2021 (links) und vorgesehene Umstrukturierung und Verdichtung durch das PSI (rechts4)  rot: Sicherungszone, grün: Areal für Weiterentwicklung (Nagra 2022a)

Fig. 4‑3:PSI Areal Ost: Flächennutzung 2021 (links) und vorgesehene Umstrukturierung und Verdichtung durch das PSI (rechts4)

rot: Sicherungszone, grün: Areal für Weiterentwicklung (Kap. 1.5.2 in Nagra 2022a)

 

Aufgrund dieser Entwicklungen bzw. Planungen macht das PSI einen Eigenbedarf für sämtliche Flächen des Areal Ost geltend. Eine Verlagerung oder Nachverdichtung der PSI-Nutzungen zugunsten der BEVA wurde von Seiten PSI aufgrund seiner ohnehin bereits begrenzten Flächen und geringen Erweiterungsmöglichkeiten ausgeschlossen. Eine Beanspruchung des PSI-Geländes für das BEVA-Vorhaben kommt aufgrund der sehr hohen Gewichtung der Interessen des PSI auch für den Kanton Aargau und die Region (RK Jura Ost 2021) nicht infrage (Ausschluss­kriterium).

Behandlungsanlagen für die Konditionierung ↩

Im BZL werden radioaktive Abfälle aus der Nutzung radioaktiver Stoffe in Medizin, Industrie und Forschung (MIF) zwischengelagert. Das BZL ist bis 2022 um den Stapelplatz Ost, auch BZL 2, erweitert worden. Hier bezeichnet BZL den gesamten Lagerkomplex. ↩

Fig. 4‑3 zeigt, dass das Bundeszwischenlager schon um den Bau ORAB erweitert ist. ↩