Untersuchungen, Analysen und Nachweise sowie deren Dokumentation, die im Hinblick auf die Standorteignung und für die Erstellung der Dokumente im Zuge des RBG durchgeführt wurden, wurden durch eine systematische Qualitätssicherung begleitet, unterstützt und freigegeben. Damit werden sowohl relevante Anforderungen und Erwartungen aus gesetzlichen, behördlichen und öffentlichen Bereichen2 als auch die Ansprüche der Nagra selbst an die Qualität der Gesuchs- und Referenzdokumente sichergestellt und entsprechend berücksichtigt.
Für die Erarbeitung des RBG inkl. der Referenzdokumentation wurde ein Kernteam von hochqualifizierten Fachpersonen mit dem für ihre Aufgaben erforderlichen Wissen und Sicherheitsbewusstsein zusammengestellt. Das Team wurde bei seiner Arbeit durch Experten der Schweizer Kernenergiebranche sowie durch weitere nationale und internationale Experten bzw. Firmen unterstützt. Die Verantwortung für die Expertenbeauftragung, die Koordination der Arbeiten und die Qualitätssicherung der Ergebnisse bzw. deren Dokumentation liegt beim Kernteam. Zusätzlich erarbeiten und prüfen die beauftragten Experten und Firmen ihren Arbeitsfortschritt und die Ergebnisse im Rahmen ihrer eigenen, zertifizierten Qualitätssicherungsprogramme. Bei der Auftragsvergabe an qualifizierte Auftragnehmende wurde dabei darauf geachtet, dass die Aufgabe genügend klar definiert ist und die Schnittstellen zu anderen Aufgaben gut beherrschbar sind sowie eine Begleitung durch eine ebenfalls qualifizierte Projektleitung stets gewährleistet ist.
Die Beauftragung und Abwicklung der Arbeiten sowie die Erstellung der RBG-Dokumente erfolgt innerhalb eines klar definierten Management-Systems der Nagra, welches seit 2005 als Qualitätsmanagement-System gemäss ISO 9001 zertifiziert ist. Innerhalb dieses Systems sind u. a.
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Prozesse und Abläufe definiert (beispielsweise Qualifikationsbeurteilung und Qualitätskontrolle von externen Experten / Firmen, Erstellung und Prüfung der Gesuchsunterlagen etc.).
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Anforderungen an die einzelnen Aufgaben (Umfang, Detailierungsgrad etc.) sowie an die auszuführenden Bearbeitenden (Qualifikation, Erfahrung etc.) spezifiziert.
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Funktionen und Rollen der Organisationseinheiten bzgl. Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen (insbesondere Fortschritts- und Qualitätsprüfungen, Entscheidungen bzw. Entscheidungsfindung) geregelt und festgelegt.
Das Hauptziel ist die Etablierung wiederholbarer, robuster Arbeitsprozesse, um eine permanente Verbesserung des Projekts und der Gesuchsunterlagen zu erreichen. Umfangreiche und systematische Reviews (intern und/oder extern) spielen dabei eine zentrale Rolle und stellen einen formellen Prozess dar, bei dem Prüfergebnisse und daraus resultierende Massnahmen, Entscheide bzw. Anpassungen dokumentiert werden. Ebenso führt das System dazu, dass das Qualitätsbewusstsein für die internen Arbeitsabläufe sowie für die externe Berichterstattung bereits in der Planungsphase entscheidend gefördert wird. In Anbetracht der Langfristigkeit des Vorhabens ist dieser Aspekt bereits heute – und auch in den nachfolgenden Phasen – von Bedeutung.
Die Datengrundlage orientiert sich am Informationsstand per 31.01.2024. ↩