Im sicherheitstechnischen Vergleich wurde die Eignung von Nördlich Lägern auch als Standort für ein Kombilager mit gemeinsam genutzten Zugängen zu den beiden Lagerteilen explizit geprüft und bestätigt. Die Aussagen zu den radiologischen Auswirkungen (vgl. Kap. 4.4) gelten für das gesamte Lager (Kap. 6.4 in Nagra 2024j). Weiter können die Lagerteile für HAA und für SMA so angelegt werden, dass sie sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen (Kap. 4.1.2 in Nagra 2024l). Mit einem gemeinsam genutzten Zugangsbereich weist das Tiefenlager zudem ein insgesamt grösseres Verfüllvolumen auf. Dieses steht der Speicherung der insbesondere im SMA-Lagerteil produzierten Gase zusätzlich zur Verfügung, wodurch der Gasdruck weniger ansteigt. Damit wird die Sicherheitsmarge bezüglich des Erhalts der Barriereeigenschaften in einem Kombilager im Vergleich zu zwei getrennten Tiefenlagern für SMA und HAA sogar leicht erhöht (Kap. 4.1.2 in Nagra 2024l).

Durch die Realisierung eines Kombilagers mit gemeinsam genutzten Zugängen ergeben sich auch Synergien bei Bau, Betrieb und Verschluss des geologischen Tiefenlagers (Kap. 10 in Nagra 2020): Die zu erstellenden Anlagen, welche gebaut, betrieben und stillgelegt oder verschlossen werden müssen, werden sowohl an der Oberfläche als auch untertag reduziert. Das führt zu einem haushälterischen Umgang bezüglich der Nutzung des Untergrundes und des generellen Ressourcenbedarfs. Die Emissionen werden aufgrund eines geringeren Bauvolumens, geringerer Ausbruchsmengen, weniger Transporte und eines geringeren Energiebedarfs reduziert.

Durch entsprechende Auslegung und mit geeigneten Massnahmen kann sichergestellt werden, dass ein Kombilager die gleichen sicherheitstechnischen Anforderungen bezüglich Betriebs- und Lang­zeitsicherheit erfüllt wie zwei Einzellager  (Kap. 2 in Band 5 in Nagra 2023a) und ein sicherer Bau, Betrieb und Ver­schluss gewährleistet werden kann. Insgesamt bietet Nördlich Lägern dadurch die besten Rahmen­bedingungen für ein geologisches Tiefenlager in der Schweiz.

Für die Entwicklung des geologischen Tiefenlagers auf den gewählten Standort hin besteht weiterhin grosser Handlungsspielraum. Die Entwicklung der Anlage verfolgt den Stand der Technik und Wissenschaft. Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Gleichzeitig sorgt der haushälterische Umgang mit den vorhandenen Ressourcen für eine bessere Umsetzung und Reduktion der Auswirkungen auf Raum und Umwelt.