Ziel

Die langjährigen Betriebserfahrungen vergleichbarer Anlagen werden bei der Auslegung der SSK des gTL berücksichtigt. Menschliche Fehlhandlungen sind, soweit wie möglich und nötig, unter Nutzung technischer, administrativer und/oder überwachender Massnahmen zu vermeiden bzw. rechtzeitig zu erkennen.

Massnahmen und generische Bewertung

Fehlhandlungen des Personals beziehen sich auf eine Fehlbedienung im Rahmen der Tätigkeiten13 und können weder im Normalbetrieb noch bei der Beherrschung eines Störfalls grundsätzlich ausgeschlossen werden. Die kognitiven Begrenzungen des Menschen sind anzuerkennen und bei der Arbeitsumgebung, den Prozessen und Tätigkeiten so zu berücksichtigen, dass menschlichen Fehlern vorgebeugt wird (z. B. durch Automatisierung). Dabei bilden die Erfahrungen im Bereich der menschlichen und organisatorischen Faktoren (HOF-Erfahrungen) von vergleichbaren Anlagen (insbesondere Zwilag) die Basis, um potenzielle Fehlerquellen und deren systematischen Ur­sache(n) bei der Auslegung des gTL zu vermeiden. Die periodische Schulung des entsprechend ihren Aufgaben ausgebildeten Personals und der über alle Organisationseinheiten verankerten Sicher­heitskultur zielt zudem darauf ab, die Häufigkeit von Fehlhandlungen zu minimieren und auch ihre möglichen Auswirkungen zu begrenzen.

Weitere Fehlhandlungen können im Rahmen der Strahlenschutztätigkeiten auftreten, wobei auf­grund der Kontaminationsfreiheit des gTL eine Kontamination bzw. Kontaminationsverschlep­pung – wenn überhaupt – ausschliesslich im Zusammengang mit einem bereits vorliegenden radiologischen Störfall vorkommen könnte. Aufgrund der robusten Auslegung (der ELB, z. T. ver­packt in TB) wird auch im Fall eines Auslegungsstörfalls eine Kontamination ausge­schlossen. Zudem kann es zur Verletzung von Abschirm- und/oder Zutrittsbestimmungen kom­men (z. B. unkontrollierter Zutritt von Personal in Überwachungsbereiche), die aber keine Aus­wirkungen auf die Bevölkerung oder die Umwelt ausserhalb des Betriebsareals haben und eben­falls durch eine entsprechende Auslegung und Organisation soweit wie möglich vermieden werden.

Fazit

Infolge einer hohen Sicherheitskultur durch eine adäquate fachliche Ausbildung und periodische Weiterbildung des Personals sowie aufgrund des Anlagendesigns und einer dem etablierten Stand der Technik entsprechenden Automatisierung der wesentlichen Betriebsabläufe wird die Häufig­keit von Fehlhandlungen praktisch ausgeschlossen und deren Auswirkungen begrenzt. In Verbin­dung mit der Verwendung robuster ELB und TB sind keine radiologischen Folgen für die Bevöl­kerung zu erwarten.

Beispielsweise bei der Nutzung der Krananlagen oder Transportfahrzeugen, die u. a. zu einem Lastanprall/-absturz führen können. ↩