Betriebskonzept für die geologische Tiefenlagerung
Nagra (2022): Betriebskonzept für die geologische Tiefenlagerung. Nagra Arbeitsbericht NAB 21-06.
pdf NAB 21-06 Betriebskonzept für die geologische Tiefenlagerung(9.19 MB)
Der vorliegende Bericht beschreibt die Betriebsprozesse eines Kombilagers mit Verpackungs-anlagen bei der Zwilag. Dem Bericht liegen Randbedingungen und Annahmen zugrunde, die den derzeitigen Stand der Planung wiedergeben. Dies sind keine (Vor-)Festlegungen, denn solche werden für ein geologisches Tiefenlager ausschliesslich im Rahmen der schrittweisen Bewilli-gungsverfahren gemäss Kernenergiegesetz (KEG 2003) getroffen. Dementsprechend wird auch das Betriebskonzept stufengerecht weiterentwickelt werden.
Der Hauptfokus des Berichts liegt auf den Materialströmen der Einlagerungsphase, weil es sich dabei aus betrieblicher Sicht um die wichtigste Phase handelt. Mit der gewählten Anlagenkon-figuration lässt sich auch in der ca. 5-jährigen Phase mit sequenziellen SMA/HAA-Einlagerungendie geforderte räumliche und zeitliche Trennung von Material- und Personenströmen gewähr-leisten.
Die Entkoppelung einzelner Prozessschritte vermindert Abhängigkeiten und ermöglicht einen Weiterbetrieb, auch wenn Prozesse stillstehen (z.B. für Wartung und Instandhaltung). Die Bereit-stellung von Endlagerbehältern in der Oberflächenanlage stellt beispielsweise ein solche Ent-kopplung dar. Die Verfügbarkeit der Gesamtanlage wird ausserdem durch geeignete Auslegung, Bereithaltung von Ersatzaggregaten und redundante Teilsysteme sichergestellt.
Dank weitgehender Automatisierung und/oder Fernhantierung, die in Zukunft weitere Fortschritte machen und noch mehr Prozesse umfassen wird, ist der Personalbedarf unter Wahrung der Be-triebssicherheit begrenzt, und die Strahlenbelastung für das Betriebspersonal kann minimiertwerden.
Das Betriebskonzept berücksichtigt, dass Zeitfenster ohne eigentliche Einlagerungstätigkeitennotwendig sind, um Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Systemen durchführen zu können. Es zeigt sich, dass mit den Annahmen für den Durchsatz der Gesamtanlage ein zuverlässiger und sicherer Einlagerungsbetrieb für alle zu entsorgenden Abfälle innerhalb des geforderten Zeit-rahmens möglich ist.